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Das historische Gebäudeensemble der Frohnauer Hammerschmiede mit dem zugehörigen Herrenhaus liegt eingebettet in der topografisch reizvollen Landschaft des Erzgebirges, am Flussufer der Sehma. Der geplante Neubau eines Besucherzentrums soll dem Ensemble eine neue Adresse verleihen und Museumsinhalte schlüssig miteinander verknüpfen.
Um allen funktionalen Anforderungen an den Neubau gerecht zu werden, bot sich die Setzung einer Raumskulptur in den Berg, mit einer Zugangsebene auf Straßenniveau, geradezu an. An diesem zentralen Standort zwischen den beiden Bestandsgebäuden lassen sich die kürzesten Wegbeziehungen, eine barrierearme Erschließung von Gastronomie und musealem Rundgang im Herrenhaus, sowie ein schlüssiges Museumskonzept am nachhaltigsten realisieren. Die konzeptionelle Entwurfsidee war die Errichtung eines Bindegliedes zwischen Herrenhaus und Hammerschmiede, welches sich in seiner äußeren Erscheinung konsequent zurücknimmt und nicht als die klassische städtebauliche Erweiterung wahrnehmbar ist.
Aus der Fußgängerperspektive öffnen sich sowohl nach Osten als auch nach Süd-Westen zwei tief in eine Stützmauer eingeschnittene und überdachte Eingangsbereiche. In Anlehnung an Bergwerk-Stollenzugänge betritt der Besucher einen Empfangs- und Kassenbereich. Von hier aus beginnt der Rundgang mit dem Aufstieg in die erste Obergeschoss-Ebene der Dauerausstellung. Tiefe massive Wandnischen mit partieller künstlicher Belichtung unterstützen die Inszenierung montaner Themenwelten. Auf der zweiten Neubauebene „durchbricht“ der Besucher den Berg und erlebt den geschichtsträchtigen Ort von einem erhöhten Standort mit einer beeindruckenden Rundumsicht auf Hammerschmiede, Herrenhaus und angrenzenden Landschaftsraum. Aus musealer Sicht lassen sich hier sowohl Wechselausstellungen, Veranstaltungen der Museumspädagogik als auch Vorträge und Events realisieren. Durch eine raumhohe Glasfassade wird dem Besucher einen Panoramablick auf das historische Ensemble im Sehmatal ermöglicht. Als „Hammerblick“ wird dieses selbst Teil des neuen Museumskonzeptes und für den Besucher zum prägenden Erlebnis.

Zeitraum

2016

Ort

Annaberg–Buchholz

Bauherr

Große Kreisstadt Annaberg-Buchholz


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