Zu Beginn der Gründerzeit errichtete ein erfolgreicher Plauener Fabrikant sein privates Wohnhaus auf den noch dünn besiedelten Hangwiesen westlich der geplanten Bahnhofstraße, welche die Plauener Innenstadt mit dem Hauptbahnhof verbinden sollte. Zum Zeitpunkt der Errichtung war die prachtvolle gründerzeitliche Stadtanlage Plauen auf den Reißbrettern der Stadtplaner und Architekten noch in Planung. So kam es, dass die heutige denkmalgeschützte Villa trotz ihrer unmittelbaren Zentrumsnähe, über eine großzügige und ebenso unter Denkmalschutz stehende Gartenanlage verfügt. Im Laufe der Jahre erfolgten kleinere An- und Umbauten sowie die Sanierung eines Bombenschadens aus dem Zweiten Weltkrieg. Leider gingen im Zuge dieser Arbeiten viele aufwändige Details der Dachkonstruktion und speziell ein opulenter Turmaufbau verloren.
Ein neuer Eigentümer trat mit dem Wunsch an uns, eine Umnutzung in drei zeitgemäße Wohneinheiten zu entwerfen. In enger Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt konnte die Gebäudegrundstruktur des Erd- und Obergeschosses in großzügige Wohngrundrisse transformiert werden.
Das Holztreppenhaus blieb erhalten, die Treppe von ihren PVC-Belägen befreit, das Holz aufgearbeitet und geölt. Vorhandene Wandvertäfelungen, Garderoben und die Zimmertüren wurden ebenfalls von alten Farbschichten befreit und naturbelassen, lediglich mit Leinöl behandelt wieder eingebaut. Bei der restauratorischen Aufarbeitung der Eingangstür wurden überstrichene Verzierungen gefunden und wieder hergestellt.
Da der vorhandene Dachraum als Kaltdach nur für Abstellzwecke genutzt wurde, entschieden wir uns gegen einen Nachbau zugunsten einer eindeutig ablesbaren zeitgenössischen Aufstockung. Die „Goldene Krone“ ersetzt somit gestalterisch das Volumen der historischen Dachkonstruktion und bietet seinen Nutzern Wohnqualität auf Neubauniveau.
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