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Vom Schuttplatz zum Ortsteilzemtrum 

Das Baugrundstück diente bis ins Jahr 1986 als Gemeindeschuttplatz - anschließend wurde das Areal bis zum Beginn unserer Baumaßnahme als Garagenstandort genutzt. Nach dem Abriss zweier Garagenzeilen war die Baufreiheit für die Errichtung des Ortsteilzentrums gegeben. Die verbliebene Garagenzeile orientiert sich rückwärtig und beeinträchtigt die neue Nutzung an dieser Stelle nicht. 

Der Entwurf nimmt ortstypische und regionale Gestaltmerkmale auf. Die Integration der Garagenzeile geschieht durch die städtebauliche Einbindung nach dem Schema der dreiseitig gefassten Hofanlage. 

Mit der Realisierung wurde ein dörfliches Zentrum geschaffen, welches Räume für die örtliche Feuerwehr, die Sportgruppe sowie die Jugend bereitstellt und Optionen für ein vielfältiges Gemeindeleben bietet. 

Das neue Ortsteilzentrum gliedert sich in zwei Baukörper. Im Osten stellt sich - parallel zu Straße und Garagenkomplex - das Langhaus als zweigeschossiger massiver Hauptbaukörper. Im Obergeschoss dieses Gebäudes wurden die Aufenthalts- und Versammlungsräume untergebracht, die durch ihren Saalcharakter auch sehr gut für Gemeindeversammlungen und Gemeindefeste zu nutzen sind. Eine Faltwand stellt die gewünschte Flexibilität bezüglich der jeweils benötigten Raumgröße her. 

Schiefer

Der Entwurf nimmt Traditionen der ländlichen Architektur des Vogtlandes auf, umgeht aber die historische Anbiederung. So befindet sich auf dem 30° geneigten Dach des Haupthauses eine Schieferdeckung, die im Hinblick auf die klare Formensprache der Gebäude als Rechteckdoppeldeckung ausgeführt wurde. Eine Holzbinderkonstruktion überspannt den Saal im OG und trägt mit einer Sichtschalung aus Fichte 3-Schichtplatten zur angenehmen Atmosphäre dieses Raumes bei. Das Darauf befestigte Aufsparrendämmsystem bildet mit einer auf den Dämmstoff kaschierten OSB-Platte den Befestigungsgrund für den genagelten Schiefer. 

Eine schnörkellose Dachansicht ohne Schornsteine, Gauben, Dachfenster oder dergleichen sowie die minimierten Dachränder an der Ortgang- und Traufseite verstärken den objekthaften Eindruck der Anlage.

Zeitraum

2003-2004

Leistungsphasen

1-9

Ort

Reichenbach / OT Friesen

Bauherr

Große Kreisstadt Reichenbach

Auszeichnungen

Architekturpreis 2004 des BDA Sachsen / 1. Rang
Sächsischer Landeswettbewerb 2005 - Ländliches Bauen - / hervorragende Projektlösung

Team

Roger NeumannRoy Estel

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