In den Jahren des Mangels, zwischen den Kriegen, wurden im Plauener Stadtteil Reusa schmale, lange Siedlungsparzellen zur Errichtung einfachster Doppelhäuser zur Verfügung gestellt. Ziel dieser Maßnahme war die Schaffung dringend benötigten Wohnraums durch Eigenleistung und die Möglichkeit der landwirtschaftlichen Selbstversorgung im hinteren Parzellenbereich.
Heute gilt dieser Stadtteil als bevorzugte Wohngegend, gerade für junge Familien. Die einstige Kleinstbebauungsstruktur ist über die Jahre durch Um-, An- und Erweiterungsbauten derart überformt worden, dass kaum noch Ursprüngliches erhalten blieb.
Ein junger Bauherr bat uns, eines der wenigen erhaltenen Exemplare unter Berücksichtigung heutiger Anforderungen, baulich zu erweitern. Es gelang uns, ihn von der Idee des Erhaltes der alten Doppelhaushälfte zu überzeugen und für den zusätzlich benötigten Wohnraum die Tiefe des Grundstückes zu nutzen.
Ein eingeschossiger Anbau, vorgefertigt als Holzständerkonstruktion, folgt dem leicht ansteigenden Gelände und ist von der Strasse durch sein reduziertes Erscheinungsbild kaum wahrnehmbar.