Der Übergang des Stadtraumes hin zum Landschaftsraum im Süd-Westen Plauens ist geprägt von einer weiträumigen, losen Siedlungsbebauung der Nachkriegsjahre. Ohne erkennbare städtebauliche Bezüge stehen einzelne Wohnbauten, mit dem sparsamen Charme jener Zeit auf für heutige Zeiten verschwenderisch groß anmutenden Grundstücken und bieten somit eine einzigartige, landschafts- wie stadtnahe Wohnqualität. Mit dem Erbe seines verstorbenen Großvaters und dem verständlichen Wunsch nach mehr zeitgemäßer Wohnfläche für seine kleine Familie wandte sich ein junger Bauherr an unser Büro. Er ließ sich davon überzeugen, das Bestandsgebäude in seinen Proportionen und seiner Kleinteiligkeit zu erhalten und die gewünschte Erweiterungsfläche durch etwas „Neues“ zu ergänzen und somit die Transformation nach außen hin ablesbar zu gestalten. Wir entschlossen uns für einen eingeschossigen, flachen Anbau, dessen wahrnehmbares Volumen sich durch runde Eckausbildungen deutlich zurück nimmt. Da der Anbau nicht unterkellert ist und das neue Niveau einen halben Meter zum Bestand auf Geländehöhe abgesenkt wurde, tritt man im Innenraum über einen dreistufigen Versatz in einen großzügigen Innenraum mit raumgliedernden Einbaumöbeln. In der Gebäudefuge zwischen Alt- und Neubau konnte somit zusätzlich ein zweiter barrierefreier Zugang zu den Privaträumen hergestellt werden und erlaubt den Bewohnern eine flexible Nutzung in allen Lebenslagen.
Die Außenwände des Anbaus wurden in einer klassischen Holzständerbauweise ausgeführt. Die 4,5 cm starke Lärche-Lamelle der Fassade wird in den nächsten Jahren eine silbergraue Patina ausbilden und sich farbig an den Gehölzbestand und die Streuobstwiese anlehnen. Die nachträgliche Holzfassade des Vorhäuschens rahmt das Konzept einer erkennbaren Bestandserweiterung und lässt somit auch ein Stück Familiengeschichte mit einer neuen Generation fortleben.
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