Den aus der beabsichtigten Nutzung und dem baukulturellen Gestaltungsanspruch erwachsenen Anforderungskatalog begegnet der vorliegende Entwurf mit einem kompakten, weitestgehend geschlossenem Hauptbaukörper und einem vorgestellten, transparenten Foyer, welches sich dem Besucher als Hauptzugang, Kleiner Saal und eigentlicher Auftakt des Ausstellungs- und Festgeländes präsentiert.
Die eindeutige städtebauliche Platzierung an der Nord-Westlichen Baufeldgrenze und die damit entstehenden zusammenhängenden Platzräume im Eingangsbereich und auf der Süd-Östlichen Hallenaussenwand erlauben flexible Szenarien für die unterschiedlichen Nutzungsanforderungen wie Wiesenfest, Messen oder sonstige kulturelle Events.
Die Primärkonstruktion der Halle besteht aus zwei massiven Stahlbeton-Seitenspangen, welche gleichzeitig die dienenden Funktionen aufnehmen sowie das Haupttragwerk der Dachkonstruktion abstützen. Die erhöhten Anforderungen an den Schallschutz, die Widerstandsfähigkeit von Oberflächen sowie die Aspekte der Nachhaltigkeit bzw. Dauerhaftigkeit lassen sich mit Sichtbeton gut realisieren. In Verbindung mit dem Leimholz der Nebenträger, der hölzernen Deckenuntersicht sowie dem natürlichen Oberlicht entsteht eine atmosphärische Raumwirkung, welche eine hohe Aufenthaltsqualität für Besucher erwarten lässt.
Der vorliegende Entwurf reagiert auf die gewünschte Dreiteilbarkeit der Halle durch die konstruktive Anordnung von Haupt- und Nebenträgern, zwischenplatzierten Lichtbändern sowie seitlichen Nebenzugängen, welche hauptsächlich bei Messen flexible Zuordnungen von Innen- und Aussenbereichsfunktionen ermöglichen.
Die eigentliche räumliche Teilung erfolgt über textile Raffwände, deren Hängepunkte seitlich an den Stahlbetonhauptträgern platziert werden.
Der eingestellte Foyerkubus lässt sich bei Veranstaltungen als Saalerweiterung nutzen; erfüllt aber auch eigenständig im geschlossenen Zustand seine Funktion als
Kleiner Saal. Eine für dieses Szenario notwendige Nutzung der zentralen Toilettenanlagen über den Großen Saal wird aus wirtschaftlichen Überlegungen als zumutbar erachtet.
2015
Eisleben
Eigenbetrieb Märkte der Lutherstadt Eisleben